Ralleyprüfung in Schweden mit Schrecksekunde

04.06.2014 18:11

Um etwas Action in unser, so langweilige, Nordkap-Tour ;-) zu bringen, mussten wir dem uns so trist erscheinenden Finnland erstmal entfliehen.

Ich schildere es mal aus meiner Sicht (Markus).

Finnland, der Teil den wir durchfuhren, und der nördliche Teil Schwedens ähneln sich in Vegetation und Strassenführung doch sehr, was sich in langen geraden Walddurchquerungen zeigt. 

Das hat auch zur Folge, dass das Fahren auf den Mopeds wie auch im Bulli sehr anstrengend und eintönig sein kann. Man neigt dazu sich in der Landschaft (Tiere Flüsse Wälder) zu verlieren, oder wendet seine Aufmerksamkeit auf Dinge im Auto/ auf dem Moped die vermeindlich wichtiger sind, als das Fahren.

Jetzt zum von mir Gesehenen. Als wir so ca 150km der Tagesetappe hinter uns hatten, wunderte ich mich, dass Judith, die den Bus fuhr, immer weiter auf die Gegenfahrbahn geriet. Es begann zu stauben, als sie den asphaltierten Bereich der Fahrbahn verliess. Ich dachte:  "was macht denn die für'n Mist, als der Bus eine ca. 45 grad Böschung in einer Rechtskurve ohne Bremsvorgang hinunter fuhr. Dort ging es soweit hinunter, dass ich aus ca. 100m Entfernung nur noch den Dachaufbau sah, also ging es schätzungsweise 1,5m - 2m hinunter.

Ich habe den T3 schon auf der Seite liegen sehen, als Judith den Bus noch auf der Schräge wieder auf die Strasse lenkte.

Ich bin kein Gutachter, aber die Tiefe, die Schräglage, Rechtskurve, Gewicht und Höhe des Bullis (245cm) und die Geschwindigkeit ca. 60km/h plus die ruckartige Lenkbewegung, hätten eigentlich dafür sorgen müssen, dass der Bus umkippt. 

Ich saß auf dem Moped und mir wurde richtig heiss.

Als ich Judith 5 min später fragte, was los war, sagte sie, sie habe an der Verkleidung über der Frontscheibe geschaut (weil diese etwas locker ist) und habe erst gemerkt, dass was nicht stimmt, als sie schräg in Richtung Graben unterwegs war.

Als ich sie fragte, warum diese ruckartige Lenkbewegung und kein Bremsvorgang erfolgte,  sagte sie nur: "Ich bin erschrocken, als ich das Wasser im Graben sah. Es sah so tief aus und ich wollte nicht hinein fahren."

Wenn man das gesehen hätte, würde man nur sagen OH GOTT! 

und Ihr müsst nen riesigen Schutzengel gehabt haben!

ich sag nur JA!!

 

Die letzten 30 KM der Etappe hat es jedoch ebenso in sich.

23 km Baustelle auf Schwedisch.

das heisst: alles aufgerissen, keinerlei Ampelregelung trotz Einspurigkeit, Staub und Schotterfahrbahn! Lkw und Bagger fahren kreuz und quer; und durchfahren kannst du nur, wenn du selbstbewusst bist und einfach draufhälst.

Dank unseres Sponsors Heidenau und der Enduroreifen war das für uns auf den Mopeds natürlich ein riesen Spass.

Nach diesem Tag haben wir uns allerdings für einen Tag Pause in Pajala entschieden.